bestellen

Ferdinand Schmatz

aus: das grosse babel,n

IX (noah und söhne / fluch und sühne)

statt im regen wird es dem aus dem kasten
und den seinen, den söhnen
(von töchtern weiter kein wort)
beschieden sein, unter segen zu stehen,
um die lager, ohne fasten, zu füllen
mit all dem, was, an samen gesetzt,
nun frucht zu tragen weiss:
seis aus luft, wasser, erde
(oder von sonst wo her)
- egal,
auch das fleisch der damen und herren gilt es,
legal und behend, zu mehren

- also das, was es braucht, um tum zu werden,
die zucht, so sei nach herden gesucht,
auch nach (noch nicht so) gesagt: jagd,
die aber - eben noch nicht getan -
sich als verharrendes tun erweist -

denn noch ruhn die hände, bevor sie werden
fassen - strauss, rebhuhn, wachtel -

(nachdem sie geworfen worden sind raus aus dem kasten
in die andere, alles umspannende schachtel)

doch das noch nicht, nein -
vorerst ist das was ist, noch nichts,
aber es stimmt und spricht so immer wieder
und duldet kein zuwider:

was sich regt - adler und geier,
(auch wenn es hinein und niederstösst) -
gehört, wenn schon nicht weggefegt,
so denn doch einverleibt,
- da schaf, esel, rind genauso wie alles andere,
das kreucht oder, möglicherweise, noch feucht ist
hinter den ohren, auch was sind -
nämlich untertan (wie mohren an land und so):

dort und überall, wo etwas übrig bleibt,
wo nicht nur innen rein gehaut,
sondern aussen auf- und angebaut,
dort wird gepflanzt -

nicht er, vielmehr das grüne,
(wieder einmal als kraut ohne rüben
- diese bleiben stecken im boden
finden sich aber bald drüben im trüben)

wo im grunde alles ist, auch kühnes, blut,
dort auf der bühne des andern, wo munter,
dessen saft, getrieben von der wörterkraft,
als besonderer fliesst, im fleisch,
das, wenn es vom anderen gefordert,
dieses nicht zu stürzen hat, zu morden unten,

da nur oben, über der erde dasjenige kündet
(einmal, das kein weiteres mal sein darf),
was bebt, lebt, und unten nicht zuläßt,
zu erfahren, wer bestimmt, was da nimmt,:
leib, bruder, geschlecht und solch ähnliches recht

- das ficht es aus, bietet es als spruch gebot:
wenn rotes aus dem herzen fliesst,
das rundum noch bebt als fleisch
(unter schmerzen) herausschiesst den saft,
dann beherzigt dies:
stosst nieder mit dem schwert
den, der stiess, nicht sacht
soll er fallen wie jener, der vergoss
(im tross der sprache, zeit die beugung macht)
sein blut, um damit recht zu tun
in pracht der rache: (Auszug)

[kolik 3]