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Hans Aschenwald

Fünf Gedichte

Dann denken wir uns aus dieser Haut

Wenn diese Wälder abgeholzt sind
Fährt der Wind in diese Menschen
Und die sind weiß Gott offen


Traum

Wie die Geier ihre Aktien anlegen
Lege ich meine Haut an im Wald
Anstatt Haut sage ich jetzt Rinde
Anstatt Rinde sagt die Tanne jetzt Haut zu mir
Ich fühle mich angenommen

Hatte Jesus einen Geldbeutel
Läßt Gott die Aktien wachsen oder die Bäume
Wollen wir die gebratenen Ohrläppchen der Ärmsten
Auch noch verspeisen
Weil uns sonst nichts mehr einfällt

Am Tisch des letzten Abendmahls
Grase ich und grase
Werde nicht seßhaft in der Aussprache
Ziehe in das Schweigen
Dieses schreibe ich auf

Selten greift mein Wort so tief wie dein Rauschen
Meine Knochen stürzen ab
Soll ich mich zulassen ausgerechnet mich
Ich habe großes Glück
Ich werde angenommen


Die Wolken fliehen vor dem Regen

Ist da nicht ein leises Ausatmen zu hören
In den Fuchslöchern und Murmeltierhöhlen
In der Lunge der Menschen
Die Schutz suchen

(Auszug)

[kolik 22]